Stolpersteine, wer kennt sie nicht? Sie sind mittlerweile in fast jeder Stadt in Deutschland zu finden. Was können uns diese Steine sagen, was erzählen sie uns und wie sieht es mit ihnen in Bamberg aus? „Jeder/jede Einzelne kann sich im eigenen Interesse mit der Vergangenheit seines/ihres Landes auseinandersetzen und damit historische und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Öffentliche Mahnmale und „Wiedergutmachungsabkommen“ ersetzen diese persönliche Auseinandersetzung nicht.“ So schreibt Gunda Trepp in ihrem Buch: „Gebrauchsanweisung gegen Antisemitismus“. Wie sieht es mit diesen Worten in Bezug auf die kleinen Mahnmale (Stolpersteine) in Bamberg und Umgebung aus? Dieser Frage gehen wir (in Form eines Spaziergangs) gemeinsam nach. Maria S. Becker, M.A. Interreligious Studies, Mitglied der Jüdischen Gemeinde Bamberg Treffpunkt: Synagogenplatz, Bamberg
Großwerden und leben in sicheren Bahnen, in stabilen Verhältnissen, die einem nicht immer wieder das Gefühl geben, dass man nicht dazugehört: Das ist es, was sich junge Menschen wünschen, das sollte ihr Recht sein. Was aber ist, wenn sich nach und nach die vertrauten Gegebenheiten zum Negativen verändern, sich überall Sackgassen auttun? So oder ähnlich muss es den jungen Jüdinnen und Juden Ende der Zwanziger und Anfang der Dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts gegangen sein. Ihre scheinbar sichere Welt geriet komplett aus den Fugen, selbstverständliche Dinge waren nicht mehr erlaubt, Freunde und Schulkameraden_innen zogen sich zurück und grenzten sie aus. Wie damit umgehen? Diese Frage wurde in vielen Fällen von Heranwachsenden mit einer tatkräftigen und kreativen Suche nach neuen Wegen beantwortet. Rückblickend wissen wir: Taten sie es nicht, landeten sie zwangsläufig in den Vernichtungsmühlen der Nationalsozialisten. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Leben junger Jüdinnen und Juden aus dieser Zeit. Er wirft einen Spot auf jüdische Kinder und Jugendliche in Bamberg, die versuchen, ihr Leben zu gestalten und sich Perspektiven für ihre Zukunft aufzubauen. Eine Generation, die wahrlich zu mutigen Entscheidungen und Handlungen getrieben wurde. Ihnen zollen wir mit diesem Vortrag nachträglich unseren Respekt. Referentin: Maria S. Becker, M.Mus.; M.A. (Interreligious Studies), Mitglied der Jüdischen Gemeinde Bamberg Nach Anmeldung erhalten Sie den Link zugeschickt.
Über viele Jahrhunderte hinweg lebten Juden und Christen gemeinsam in dem heute kleinen und sehr beschaulichen Ort Zeckendorf bei Scheßlitz. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde ist geprägt von Vertreibung und Wachstum, so gab es Phasen, in denen die jüdische Bevölkerung die Mehrheit der Ortsbewohner ausmachten, aber auch anhaltende Zerstörung der jüdischen Gemeinde. Innerjüdisch gilt Zeckendorf als ein Ort, an dem große Gelehrte lebten, die Bücher verfassten mit Bedeutung bis in die heutige Zeit. Referenten: Maria S. Becker, M.A. Interreligious Studies, und Thomas Schindler, Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Bamberg
Dieser Teil der Vortragsreihe lädt ein, einen Blick in die Vorgehensweise des staatlich verordneten Raubs jüdischen Eigentums zu werfen. Enteignung von Kulturgütern bedeutet neben dem materiellen Verlust auch immer die systematische Aneignung von geistigem Eigentum. Es ist ein doppelter Verlust. Wie systematisch im sogenannten "Dritten Reich" jüdische Gemeinschaften, Juden und Jüdinnen beraubt wurden, wie dieses in und um Bamberg vor sich ging, im privaten Bereich wie auf Gemeindeebene, werden wir in groben Zügen gemeinsam betrachten. Auch diesmal wird es nur ein Anreißen der Thematik sein, das aber wiederum kann ein Anstoß für Bürgerinnen und Bürger sein, weiter in ihrem Lebensumfeld nach versteckten Spuren jüdischen Lebens Ausschau zu halten. Referentin: Maria S. Becker, M.Mus.; M.A. (Interreligious Studies), Mitglied der Jüdischen Gemeinde Bamberg Nach Anmeldung erhalten Sie den Link zugeschickt.